Blutegelbehandlung (ACHTUNG: aufgrund der Änderung des TAMG nur noch auf Rezept und Verordnung vom behandelnden Tierarzt!)

 

Während des Zubeißen und des Saugens, aber auch beim Loslassen schüttet der Blutegel mit seinem Speichel, der "Saliva", die unterschiedlichsten Sekrete aus, von denen bis heute nur acht benannt und erforscht sind (inzwischen gibt es 30 - ca. 100 Substanzen).

 

Wie bei jeder ganzheitlichen naturheilkundlichen Heilmethode kann es nach der Behandlung mit Blutegel zu einer Erstverschlimmerung kommen. Das bedeutet, dass die Beschwerden sich zunächst verschlimmern, ehe sie dann rasch und endgültig verschwinden. Eine Erstverschlimmerung setzt in der Regel etwa 24 Stunden nach dem Egelbiss ein und dauert nicht länger als zwei Tage.

 

Vor der Behandlung:

  • Rezept und Verordnung vom behandelnden Tierarzt einholen. Vorher ist die Durchführung dieser Behandlung nicht möglich!
  • Die Haut muss frei von Chemikalien oder stärkeren Geruchsstoffen sein.
  • Hoch dosierte Enzympräparate, blutverdünnende oder blutgerinnungshemmende Medikamente müssen 3 Tage vor der Behandlung abgesetzt werden.
  • Alle anderen Medikamente, die in der letzten Woche vor der Behandlung verabreicht werden, müssen angegeben werden, ebenso bekannte Allergien und bestehende Erkrankungen.
  • Eine Blutegelbehandlung wird nicht an Lebensmittel liefernden Tieren vorgenommen. D. h. für Pferdebesitzer, dass die Schlachtung im Equidenpass gestrichen werden muss.

 

Nach der Behandlung:

  • Entstandene Krusten auf der Bissstelle keinesfalls entfernen und nicht im Bereich kratzen lassen
  • Ggf. behandelte Extremitäten schonen
  • Anstregendes Reiten, Longieren, Hundesport, jagdl. Aktivität u.ä. sind zu vermeiden
  • (ruhige Bewegungen sind erlaubt)

 

Mögliche Nach- und Nebenwirkungen:

  • Rötungen im Bereich der Bissstelle
  • Langanhaltende Nachblutung (2-36 Stunden, wichtig und wünschenswert!)
  • Anschwellung der regionalen Lymphknoten und des behandelten Körperteils (normal)
  • lokale entzündliche Reaktionen
  • Abgeschlagenheit, selten Temperaturerhöhung, lokaler Juckreiz

 

Indikationen:

  • Ataxien
  • Blutohr
  • Euterentzündungen
  • Gelenkgallen
  • Hautverändungen aller Art
  • Hufrehe / Klauenrehe
  • Hufrollenentzündung
  • Kreuzbandverletzungen
  • Kreuzverschlag
  • Mauke
  • Nervenentzündungen
  • Nüsternwarzen
  • Sattel- und Gurtdruckstellen
  • Wundheilung

und weitere....